Alltag ohne Auto – Ruth und das Tern GSD

Veröffentlicht von Anna am

Treffen mit Ruth an der Laterne

Endlich ist es soweit und ich berichte über DAS Tern GSD. Mein Fahrrad, mein Superbike! Ich habe mich allerdings nicht selbst interviewt. Das war auch garnicht nötig, denn das Tern GSD ist vielleicht das meistgefahrene Lastenrad in Dortmund und so berichtet heute Ruth! Ruth und ihre Familie besitzen tatsächlich kein eigenes Auto und nutzen das Lastenrad in Kombination mit Carsharing.

In den nächten Tagen habe ich noch ein paar Kurzinterviews zum Tern für Euch (sozusagen als Special zur Kommunalwahl am Sonntag!)

Hallo Ruth! Dein Alltag funktioniert autofrei! Danke, dass Du uns darüber erzählst. Was für ein Fahrrad fährst Du?

Wir fahren ein GSD S10

Warum dieses Modell? Welche Eigenschaften haben Dich überzeugt?

Das Rad kann viele Lasten tragen, benötigt aber nicht viel mehr Stellfläche als ein normales Rad.

Wozu nutzt Du das Rad hauptsächlich? Beschreibe doch mal eine alltägliche Fahrt!

Meist wird das Rad eingesetzt um ein oder zwei Kinder zu transportieren. Ich hole damit unsere Tochter von der Schule ab.

Was transportierst Du alles mit Deinem Rad und was war die bisher größte Ladung, die Du transportiert hast?

Zwei Kinder (2. Klasse) mit den jeweiligen Schulranzen. Gemüse vom Bauernhof für 8 Gemüseparteien.

Wo fährst Du lang und wie viele Kilometer fährst Du ungefähr am Tag / in der Woche?

Wir fahren sehr häufig die Strecke Innenstadt –  Brünninghausen. Unsere Wochenkilometerzahl liegt bei ca. 70 km

Was war die schönste Fahrt oder was findest Du an Deinen Fahrten besonders schön?

Ich bin draußen, muss mich nie um einen Parkplatz kümmern und bin sehr flexibel. Am schönsten finde ich es immer, wenn wir aus der Schule kommen noch eine Runde durch die Bolmke zu fahren. Eine grandiose Fahrt war auch, als ich meine Tochter nach Derne zum Bauernhof gefahren habe. Ich  kannte den besten Radweg noch nicht  und meine Tochter hat von hinten navigiert. Sie kannte wirklich alle Schleichwege und ich war ziemlich überrascht, wie gut sich die Wege durch die Felder und Wälder bei ihr eingeprägt haben.

Ist Dein Lastenrad denn wirklich ein Ersatz fürs Auto?

Das Rad ersetzt in der Stadt ein Auto Total. Bei längeren Strecken, die Fahrt zur Oma z.B. oder bei größeren Transport (Holz für das Hochbett) greifen wir auf Car Sharing zurück.

Gab es auch schon negative Erfahrungen?

Leider hatten wir schon Mängel an dem Rad. Der Ständer ist gebrochen, der Lenkergriff ist abgerutscht, die Kette rutscht vermehrt aus der Führung. Des Weiteren ist eine Fahrt bei Regen im Dunkeln nicht die entspannteste Situation.

Ein ganz großes Problem beim Lastenrad ist ja das sichere Abstellen. Wie hast Du das gelöst?

Tatsächlich haben wir das Rad so ausgewählt, dass wir es wie ein normales Rad bei uns im Hof abstellen und anschließen können. Gäbe es eine sichere und trockene Abstellmöglichkeit im öffentlichen Raum hätten wir ggf. ein größeres Rad gewählt. Das Kind wächst…..

Wo siehst du Verbesserungsbedarf in der Infrastruktur für den Radverkehr in Dortmund?

Mehr Radwege, mehr Abstellmöglichkeiten.

Eine Familien- und fahrradfreundliche Verkehrspolitik – wie sieht die für Dich aus?

Es wäre sicherlich sinnvoll, mehr Radwege zu haben, auch für das sichere eigene Fahren der Kinder. Des Weiteren würde ich mir sehr wünschen, dass Parkplätze abgebaut und dafür Abstellmöglichkeiten für Räder geschaffen werden. Auto muss unbequem werden, Fahrrad bequem und sicher, damit mehr Menschen umsteigen.

Gibt es sonst noch etwas zu sagen?

Wir sind wirklich glücklich, dass wir merken – es geht ohne Auto. Wir freuen uns, dass unsere Tochter entspannt und froh mitmacht. Wir machen viel Werbung  und merken dabei, viele wissen nichts über die Fördermöglichkeiten. Das sollte man weitertragen wo es nur geht.


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