Alltag ohne Auto – Familie M. und das Load 60 von Riese & Müller
Ferienzeit und wir waren ein paar Tage offline.. Nun kommt hier unser Juni-Lastenrad mit ein paar Tagen Verspätung!
So, Ihr Lieben! Euer Alltag funktioniert also auch autofrei! Danke, dass Ihr uns darüber erzählt. Was für ein Fahrrad fahrt Ihr?
Wir fahren ein Load 60 von Riese & Müller.
Warum dieses Modell? Welche Eigenschaften haben Dich überzeugt?
Wir hatten bereits nach der Geburt unseres ersten Sohnes über die Anschaffung eines Lastenrades nachgedacht und uns ein Modell angeschaut. Da hat uns aber die Probefahrt nicht überzeugt, weil wir es wackelig und unhandlich in Kurvenlagen fanden. Nach der Geburt unseres zweiten Sohnes standen wir vor der Entscheidung, einen weiteren Fahrradsitz anzuschaffen (aber wie transportiert man zwei Kinder zusammen auf einem Rad?) oder erneut über ein Lastenrad nachzudenken. Weitere Argumente für ein Lastenrad waren sicherlich auch die Subventionierung und die Tatsache, dass wir eine echte, innerstädtische Alternative zum Auto wollten.
Dieses Mal sind wir die Modell-Suche gründlicher angegangen und auf Riese und Müller gestoßen. Wir haben bei einem Händler in Dortmund Probe gefahren und waren direkt überzeugt. Die Federung, die Fahreigenschaften allgemein sind so herrlich, dass man nicht mehr absteigen möchte. Das Load 60 bietet ausreichend Platz für zwei Kinder (unsere Jungs sind 1 und 4 Jahre alt) plus Gepäck.
Wozu nutzt Du das Rad hauptsächlich? Beschreibe doch mal eine alltägliche Fahrt!
Wir nutzen das Rad täglich für alle Fahrten in der Stadt. Morgens fahre ich von Hombruch die Kinder zu den beiden Betreuungsplätzen in der westlichen Innenstadt, von dort weiter über die Strobelallee und quer zum bzw. über den sich unter mir stauenden Verkehr über die Brücken der Ardeystraße und der B 54. Dann herunter zur Buschmühle und über Phoenix West zu meinem Arbeitgeber in Hörde.
Was transportierst Du alles mit Deinem Rad und was war die bisher größte Ladung, die Du transportiert hast?
Wir transportieren zunächst mal unsere Kinder und alle Taschen, die im Alltag so mit müssen. Außerdem unsere Einkäufe.
Ich habe schon mal Kinder und Taschen und den Kinderwagen transportiert. Oder mal 150 Liter Pflanzerde. Und zu unserem Sommerfest auch unseren 90-jährigen Nachbarn, der neugierig auch mal mitfahren wollte.
Wo fährst Du lang und wie viele Kilometer fährst Du ungefähr am Tag / in der Woche?
Wie oben beschrieben fahre ich von Hombruch täglich in die westliche Innenstadt und nach Hörde und alles zurück. Hinzu kommen Fahrten im Ortsteil oder in die Stadt. Wöchentlich fahren wir etwa 60-70 Kilometer.
Was war die schönste Fahrt oder was findest Du an Deinen Fahrten besonders schön?
Schön ist es immer, wenn man sich auf seinem Fahrrad unbedrängt und sicher vor anderen Verkehrsteilnehmer fühlt.
Ist Dein Lastenrad denn wirklich ein Ersatz fürs Auto?
In der Stadt ist es das; außerhalb wäre ich gern konsequenter mit der Bahn unterwegs. Da greifen wir noch allzu oft auf das Auto zurück.
Gab es auch schon negative Erfahrungen?
Ja, im Herbst bin ich einmal – zu meiner Erleichterung ohne Kinder – auf nassem Laub ausgerutscht und übel gestürzt. Es gab auch schon mehrfach äußerst knappe Rechtsabbieger-Situationen mit Autos.
Ein ganz großes Problem beim Lastenrad ist ja das sichere Abstellen. Wie hast Du das gelöst?
Wir haben unser Lastenrad gut versichert und in ein gutes Schloss investiert.
Wo siehst du Verbesserungsbedarf in der Infrastruktur für den Radverkehr in Dortmund?
Fahrradwege, die wirkliche sind. Aus Sicht der Lastenradbewegung auch gern mehr ausgewiesene Fahrradständer.
Eine Familien- und fahrradfreundliche Verkehrspolitik – wie sieht die für Dich aus?
Sichere und breite Fahrradwege, die konsequent entwickelt und durch die Stadt geführt werden, insgesamt mehr Rücksicht für die Belange der Radfahr*innen.
Gibt es sonst noch etwas zu sagen?
Ich wünsche mir einen gelasseneren Umgang aller Verkehrsteilnehmer miteinander.
Ansonsten gilt: von allen Anschaffungen der letzten Jahre war die Entscheidung für ein Lastenrad sicherlich eine besonders gute für unser Leben.
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