Kinder demonstrierten in über 200 Städten für bessere Radwege

Veröffentlicht von Peter am

Sichere Radwege wünschen sich viele Familien, und am Sonntag gingen sie dafür weltweit in über 200 Städten auf die Straße. Auch in Dortmund fuhren hunderte Menschen bei der Familien-Fahrrad-Demo Kidical Mass mit, um bessere Radwege einzufordern. Die Polizei zählte siebenhundert, die Ruhrnachrichten sogar tausend Menschen.

Vom Friedensplatz ging es um 14 Uhr bei strahlendem Sonnenschein über den Wall und am Dortmunder U vorbei zur Bornstraße. Wo sonst auf bis zu neun Fahrstreifen der Autoverkehr tobt, gab es ein Meer von jungen Radfahrerinnen und Radfahrern. Statt des üblichen Motorenlärms waren fröhliches Kinderlachen, Musik und Fahrradklingeln zu hören.
Von der Bornstraße bog die Kidical Mass in die Mallinckrodtstraße ab. Vor der Sonne geschützt durch die Bäume ging es nach einer Kehrtwende an der Schützenstraße zurück zur Leopoldstraße und von dort zum Ziel der Kidical Mass, dem Dietrich-Keuning-Park. Besonders beeindruckend war die Fahrt über die Mallinckrodtstraße. Nach der Kehrtwende an der Schützenstraße fuhr der Tross aneinander vorbei in beide Richtungen und die enge Straßenschlucht war ganz mit radelnden Kindern gefüllt.

„In diesem Jahr hat die Kidical Mass Dortmund den Schwerpunkt Nordstadt, die ein enormes Potenzial fürs Rad hat“, sagt Peter Fricke vom Team der Kidical Mass. Sie sei zentral gelegen, sehr flach und es gebe weniger Autos pro Kopf als in jedem anderen Stadtbezirk. Zudem gibt es besonders viele Kinder und Jugendliche. „Leider bleibt dieses Potenzial fürs Rad bisher weitgehend ungenutzt“, sagt Fricke, weil die Radwege in der Nordstadt sogar noch schlechter seien als im übrigen Dortmund oder gleich ganz fehlten. „Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten eine Reihe konkreter Verbesserungsvorschläge für den Radverkehr in der Nordstadt machen“, kündigt Anna Meckmann vom Team der Kidical Mass an.

Wie nötig das ist, zeigt das Beispiel von Helge. Er ist fünf Jahre alt und fährt schon Fahrrad. Aber noch nicht einmal in einem verkehrsberuhigten Bereich ist das in der Nordstadt gut möglich. „Wenn ich zur Kita fahren möchte, da fahren zu viele Autos, und zu schnell“, sagt Helge.

Merle ist sechs Jahre alt und schon zum vierten Mal bei der Kidical Mass mitgefahren. Und sie spricht für viele, wenn sie sagt: „Ich freue mich schon auf das nächste Mal!“

Organisiert wird die Kidical Mass Dortmund von VeloCityRuhr und Aufbruch Fahrrad Dortmund, die zeigen wollen, dass es in Dortmund viele Kinder und Familien gibt, die sich mehr Freiräume und sichere Radwege wünschen. Die Kidical Mass Dortmund ist dabei nicht allein, denn am 14. und 15. Mai war ein globales Aktionswochenende, bei dem in über 200 Städten weltweit eine Kidical Mass stattfand.

Alle Fotos in der oberen Galerie sind von Sebastian, die in der unteren Galerie von Stefan. Die beiden Fotos aus luftiger Höhe und das Video wurden uns anonym zugespielt.

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Oben Video-Drohnen-Aufnahmen eines anonymem Spenders.

Der kleine Tobi möchte aus dem Bälle-Paradies abgeholt werden! Vermisst ihn jemand?
Bild von anonymem Spender
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Kategorien: Allgemein

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